Partizipation auf Augenhöhe


Von Mark Riklin


WINTERTHUR – Es ist Mittwochnachmittag, 30 Grad unter der Sonne über den Dächern von Winterthur. Lernbegleiter:innen und Lernpartner:innen teilen sich Pizza, während zwischen Bissen und Getränken intensiv diskutiert, geplant und manchmal auch gestritten wird. Der Kern der Diskussion: Wie können wir Jugendliche nicht nur bei der Verwirklichung ihrer Träume unterstützen, sondern auch in ihrem Alltag stärken und befähigen? Ein wichtiger Baustein dafür ist am Talent-Campus Winterthur das Graduierungssystem mit den Levels Bronze, Silber und Gold. Ergänzt wird es durch Formate wie die regelmäßig stattfindenden Kindness-Konferenzen, in denen Werte wie Empathie und Zusammenarbeit gelebt werden.

Am heutigen Treffen übernehmen Lernpartner:innen mit Gold-Level Verantwortung, die über ihre persönliche Lernentwicklung hinausgeht. Sie gestalten den schulischen Lebensraum aktiv mit – zuletzt etwa bei der Stundenplan-Gestaltung und bei der Organisation der Impulswochen. Dabei bringen sie fundierte, reflektierte Perspektiven ein: Sie wünschen sich eine klare Strukturierung des Tages mit ausgewogener Balance zwischen Inputphasen und freier Lernzeit im Lernatelier. Doppelstunden empfinden sie – mit Ausnahme von Deutsch und ergänzenden Fächern wie «Allgemeinwissen» oder «Körper & Training» – als herausfordernd. Zudem plädieren sie dafür, Hauptfächer grundsätzlich am Vormittag einzuplanen.

«Diese Rückmeldungen nehmen wir sehr ernst», betont Michael Hasler, Co-Leiter des Talent-Campus Winterthur. «Wir wollen den Einbezug der Jugendlichen in Prozesse wie Jahresplanung, Sonderwochen, Events und Formate wie die Kindness-Konferenz weiter ausbauen. Unser Ziel ist eine echte Lerngemeinschaft zwischen Jugendlichen und Erwachsenen – eine Community, die gemeinsam nach guten Lösungen sucht.»